Auto Tuning – was ist erlaubt?

Ein Auto von der Stange? Viel zu langweilig finden Tuning Fans, ein Auto muss individuell sein.
Und dafür hält der Tuningmarkt allerlei Dinge bereit: Auspuff, Felgen, Fahrwerke, Schweller, Chiptuning und vieles mehr. Doch Achtung, nur weil es etwas gibt, heißt es noch lange nicht das dies auch erlaubt ist. Damit das Tuningherz nicht aufgrund von hohen Geldstrafen bluten muss, haben wir uns einmal schlau gemacht, was beim Auto Tuning alles erlaubt ist, und was nicht.


Auto tuning

Auto Tuning – was ist erlaubt?

Egal was Sie vorhaben, für nahezu jedes Auto hält der Tuningmarkt etwas passendes bereit. Seit Jahrzenten die beliebtesten Veränderungen bei Tuningfans: breite Felgen und die Tieferlegung. Damit startet fast jeder und eine neue Leidenschaft ist geboren, das Auto wird immer weiter getunt. Gestoppt wird man meist nur beim Blick in den Geldbeutel, denn Tuningteile sind sehr teuer, umso exklusiver etwas ist, umso teurer ist es auch.

Für jeden Geldbeutel ist etwas dabei, man kann natürlich auch Geld sparen, wenn man selbst Änderungen vornimmt. Allerdings bezieht sich das eher auf optische Veränderungen, technische Sachen sollten Sie nicht selbst machen, sofern Sie nicht die nötige Kenntnis haben.
Hier sehen Sie Spartipps für das Auto Tuning.

Wann erlischt die Betriebserlaubnis?

Jedes Auto hat eine Betriebserlaubnis, werden Änderungen am Fahrzeug unternommen, dann kann unter umständen die Betriebserlaubnis erlöschen. Wenn das der Fall ist, dann dürfen Sie mit Ihrem Auto nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen. Die  Betriebserlaubnis kann sehr schnell erlöschen, nämlich unter anderem wenn die Fahrzeugart geändert, oder das Abgas- oder Geräuschverhalten geändert wird.

Sie müssen also unbedingt darauf achten was Sie an Ihr Fahrzeug bauen, bzw. welche Originalteile Sie gegen Tuningteile tauschen. Schon der Wechsel des Luftfilters kann zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen.

Die Tuning Teile sollten eine deutsche, EU-weite Betriebserlaubnis (oder auch Bauartgenehmigung) haben, dann sind Sie getestet und können bedenkenlos verbaut werden.

Tuningteile und die ABE

Im Tuningmarkt gibt es sehr viel Zubehörteile die mit einer ABE ausgeliefert werden. Das ABE steht für Allgemeine Betriebserlaubnis. Diese Tuningteile können eingebaut werden ohne dass danach eine Einzelabnahme bei einem Sachverständigen notwendig ist.

Aber es gibt auch hier Ausnahmen, nämlich wenn verschiedene Teile mit ABE kombiniert werden. Zum Beispiel eine andere Rad- / Reifenkombination zusammen mit einem Sportlenkrad, hier wäre eine Einzelabnahme erforderlich. Also Augen auf, eine ABE ist nicht immer die sichere Lösung. Im Zweifel lieber einmal mehr bei einem Sachverständigen nachfragen.

Einbauabnahme / Einzelabnahme

Verbauen Sie Teile, oder nehmen Änderungen an Ihrem Auto vor, die keine ABE oder Bauartgenehmigung besitzen, dann ist eine Einbauabnahme erforderlich. Diese kann ein Sachverständiger einer beliebigen Prüforganisation durchführen.  Bei erfolgreicher Einzelabnahme bekommen Sie ein Gutachten erstellt, mit diesem müssen Sie dann zur Zulassungsstelle. Die Veränderungen an Ihrem Fahrzeug werden in die Fahrzeugpapiere eingetragen.

Damit Sie nicht umsonst zu einer Einzelabnahme fahren, besprechen Sie vorher Ihrer Tuningmaßnahme mit dem Sachverständigen, das spart Geld und Frust im Nachhinein. Denn so Wissen Sie genau auf was Sie beim Umbau achten müssen, damit dieser danach auch erfolgreich eingetragen werden kann.

Autotuning und die KFZ Versicherung

Aber auch ihre Versicherung dürfen Sie nicht vergessen, das kann ein ganz teurer Fehler werden. Ihre Kfz Versicherung muss über nachträgliche Veränderungen an ihrem Fahrzeug informiert werden. Es kann sein das ich die Risikolage dadurch verändert, und ihre Prämie angepasst werden muss. Wenn sich durch die verbauten Tuningteile der Autowert erhöht, muss dies ebenfalls der Versicherung mitgeteilt werden. Denn nur dann sind diese auch über die Versicherung abgedeckt.

Wenn Sie es also versäumen ihrer Versicherung über die Tuning Maßnahmen Bescheid zu geben, dann kann das teure Folgen haben. Im Falle eines Unfalles kann es sein, dass sie zu Regresszahlungen herangezogen werden. Wenn teure Tuningteile nicht gemeldet wurden, dann sind diese durch ihre Kasko Versicherung auch nicht versichert.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht

Und das zählt auch beim Tuning, selbst wenn Dokumente den Tuningteile beiliegen, ist es ihre Pflicht diese zu prüfen. Denn werden sie mit fehlenden oder falschen Dokumenten erwischt, dann müssen Sie dafür büßen. Am besten lassen Sie sich die Dokumente noch vor dem Kauf vom Hersteller zusenden. Sie können damit dann kostenlos beim TÜV oder bei der Polizei nachfragen. Besonders Vorsichtig sollten Sie vor Tuningteilen aus China oder Fernost sein. Diesen liegen meist Papiere bei, doch in einer für uns unverständlichen Sprache. Glauben Sie nicht fälschlicherweise das wäre eine ABE oder Bauartgenehmigung. In den meisten Fällen sind diese Teile nicht erlaubt, die ABE ihres Autos erlischt, und sie sind der Leidtragende.

Was ist bei der Einzelabnahme zu beachten

Bei einer Einzelabnahme muss ein Sachverständiger die Umbauten begutachten, nach einer erfolgreichen Begutachtung können diese dann in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden. Doch die Begutachtung und die Einzelabnahme kostet richtig Geld, mindestens 90 € sind pro Abnahme fällig. Sie müssen sich bewusst sein, dass die Tuningteile bei den Tests des Prüfers auch kaputt gehen können. Das ist dann ihr Problem, die defekten Teile werden ihnen nicht ersetzt. Häufig ist es auch nötig, dass Sie ihr Auto per Hänger zur Einzelabnahme transportieren müssen, denn sind die Tuningteile noch nicht eingetragen, dürfen sie auch damit nicht auf der Straße fahren.

Vorsicht bei Chiptuning

Besonders beliebt ist in den letzten Jahren das Chiptuning geworden. Hierzu muss man nicht einmal mehr zu einem Profi fahren, denn es gibt die Tuning Chips, die man ganz einfach selbst einbauen kann. Hierzu werden kleine Kästen zwischen Kabelverbindungen geklemmt. Diese greifen dann per Software in das Motormanagement ein. Das ist schnell gemacht, doch eine ABE gibt es meistens nicht dazu. In den meisten Fällen erlischt bei diesem Tuningboxen die Betriebserlaubnis ihres Autos. Denn diese Tuningboxen ändern die Geräusch-, sowie Abgasemission, und das muss von einem Prüfer abgenommen werden.

Fazit: Autotuning ist eine feine Sache, um sich sein Auto ganz nach den eigenen Vorlieben zu gestalten. Doch dabei gilt es einiges zu beachten, um nicht teure Strafen zu kassieren.