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Dachzelt – unser Erfahrungsbericht

Gehören auch Sie zu den Menschen die gern in einem Zelt schlafen? Gemütliche Nächte in der Natur, den Wind spüren, Tiergeräusche hören, morgens aufwachen, den Reißverschluss des Zeltes öffnen und in die aufgehende Sonne blinzeln? Dann geht es Ihnen wie uns.

Mehrmals im Jahr packen wir die Campingausrüstung und machen überwiegend Wochenendtouren, häufig an einen See, ab und an für ein paar Tage länger an das Meer. Doch eins hat immer genervt, und zwar das lästige Zelt auf- und abbauen, besonders wenn man nur eine, oder wenige Nächte an einen Standort bleiben möchte. Neben dem Auf- und Abbau kommt noch das lästige aufpusten, bzw. Luft ablassen der Matratze, das führt besonders im Hochsommer zu Schweißausbrüchen.

Aber auch wenn man spontan übernachten möchte, ohne einen Campingplatz ansteuern zu müssen, dann ist es mühsam eine abgelegene Wiese zu finden auf der man sein Zelt für eine Übernachtung aufbauen kann (Wildcamping ist natürlich verboten).

All das hat uns aber die Freude am Camping nicht vermiesen lassen, bis wir eines Tages, das dürfte nun vier Jahre her sein, auf einem Campingplatz direkt an einem See etwas „komisches“ sahen, ein Zelt auf einem Auto.

Sofort wurden Erinnerungen wach, wer den Film Go Trabi Go kennt der kann sich erinnern das auf dem Trabi im Film ebenfalls ein Zelt montiert war.

Mit großem Fragezeichen über dem Kopf also langsam dem Auto genähert und einmal ringsherum gelaufen. Dieses Konstrukt stellte sich aus der Nähe tatsächlich als vollwertiges Zelt heraus, und sogar als recht großes. Die Technik interessierte mich genauer, wie ist das wohl angebracht und montiert.

Also auf die Zehenspitzen gestellt und große Augen gemacht, keine Sonderkonstruktion, keine Spezialhalter oder ähnliches, dieses Zelt war schlicht und einfach an den Querstreben des Dachgepäckträgers montiert!

Im Moment des Staunens kam plötzlich der Besitzer des Autos, und dieser stellte sich als ein sehr freundlicher Camper heraus. Er war es schon gewohnt viele Fragen über seine „Behausung“ zu beantworten.

Und diese Behausung stellte sich als Dachzelt heraus, also ein Zelt was dafür gebaut wurde um auf Autodächern montiert zu werden. Dieser Mann schwärmte mir von seinem Dachzelt vor, wie einfach der Auf- und Abbau ist, und wie häufig er in den warmen Monaten damit unterwegs ist.

Ich hatte Glück und er war im Aufbruch, also konnte ich den Abbau live erleben, und diesen hatte ich fast verpasst da ich mir dazu einen Kaffee holen wollte.

Der Besitzer des Dachzeltes nahm ein paar dünne Stangen heraus, diese stellten die Fenster auf, dann verschloss er das Zelt mit dem Reißverschluss, fasste die Leiter und klappte das Zelt einmal in der mitte zusammen. Die Plane die am Auto runter hing wurde über dieses Paket geworfen und mit einem Reißverschluss verschlossen – fertig! Große Augen – war das alles?

Ja das war es, und nicht nur das. Im Dachzelt liegt eine Matratze, also kein aufblasen eines Luftbettes mehr nötig, obendrein sind die Dachzelte so konzipiert das man Bettdecken / Schlafsäcke, Kissen und Bettzeug einfach auf de Matratze liegen bleiben können. Das alles wird einfach mit eingeklappt und muss nicht ins Auto geräumt werden.

Der Mann verabschiedete sich, ich bedankte mich und war von dieser kleinen Vorführung so begeistert das mich das Dachzeltfieber gepackt hat.

Sofort nach meiner Rückkehr von diesem Trip machte ich mich mit Kaffee und Tablet begeistert auf die Couch und gab das erste Mal „Dachzelt“ in den Suchschlitz bei Google ein.

Viele Fragen waren offen, zum Beispiel auf welches Auto man ein Dachzelt bauen kann, oder wie schnell man wohl mit einem Dachzelt fahren darf, und darf man vielleicht auch abseits von Campingplätzen darin schlafen? All das möchte ich für die Leser dieses Artikels nun beantworten.

Auf welchem Auto kann man ein Dachzelt montieren?

Die Antwort überrascht: Auf fast jedem Auto ist es möglich ein Dachzelt zu montieren. Sie haben vielleicht eine Zahl im Kopf die Sie an Ihrem gesehen haben, maximale Dachlast von xx Kilogramm, bei den gängigen Autos zwischen 50 und 75 Kg. Doch wie soll das gehen, zwei Erwachsene, Mann 80 Kg, Frau 60 Kg sind doch schon weit darüber!?

Doch diese Dachlast die Sie an Ihrem Auto finden ist die dynamische Dachlast, also diese Last die währen der Fahrt auf dem Dach montiert sein darf. Die Last die Ihr Auto aushält ist wesentlich höher, ein normales Dachzelt inkl. zwei oder drei Personen ist also problemlos möglich.

Damit das Dachzelt auch auf Ihrem Auto montiert werden kann sind Dachträger nötig, bei Fahrzeugen mit Reling werden die zwei Dachträger direkt an der Reling befestigt. Bei manchen Fahrzeugen werden spezielle Halter an Befestigungspunkten im Dach befestigt, an diese werden dann die Querträger geschraubt.

Es gibt auch Klemmträger die an der Regenrinne eines Autos befestigt werden. Hier müssen Sie einmal schauen wie Sie an Ihrem Fahrzeug einen Dachträger befestigen können, das geht bei nahezu jedem Auto.

Ist diese Voraussetzung erfüllt dann steht dem Campen mit einem Dachzelt nichts im Wege. Egal wie groß oder klein Ihr Auto ist, Dachzelte haben wir sogar schon auf einem Mini gesehen.

Wie schnell darf man mit einem montierten Dachzelt fahren?

Man meint in Deutschland ist wirklich alles geregelt, daher kommt die Antwort auf diese Frage überraschend: So schnell wie Sie möchten. Es gibt tatsächlich keine Geschwindigkeitsbegrenzung, wenn Sie ein Dachzelt auf Ihrem Auto montiert haben.

Allerdings ist es natürlich nicht Sinn und Zweck der Sache mit 200 über die Autobahn zu brettern. Zum einen kann sich das Dachzelt bei so hohen Geschwindigkeiten im Falle eines Unfalls vom Auto lösen, zum anderen steigt der Benzinverbrauch extrem an.

Die Hersteller von Dachzelten empfehlen eine Geschwindigkeit von 130 Km/h, bei dieser Geschwindigkeit merken Sie das Dachzelt kaum und auch der Spritverbrauch ist moderat erhöht.

Wo darf man in einem Dachzelt überall schlafen?

Und hier der größte Vorteil, denn im Grunde darf man überall mit seinem Auto stehen bleiben und im Dachzelt schlafen, ausgenommen natürlich Parkverbotszonen, Naturschutzgebiete und Privatgrundstücke. Sie dürfen natürlich nicht Campen, also Tisch und Stühle rausholen und den Aldi Parkplatz zum Campingplatz umfunktionieren das geht nicht, aber das reine Schlafen macht keine Probleme.

Am weitesten kommen Sie natürlich mit Freundlichkeit und Fragen, sofern es jemanden gibt den Sie fragen können.

Das Sie keinen Müll und Dreck hinterlassen sollte dabei selbstverständlich sein.

Der Plan zum Dachzelt geht weiter:

Der Winter zog ein und die Campingausflüge sind etwas in Vergessenheit geraten, bis zum neuen Jahr. Beim ersten Maiausflug auf einen großen Campingplatz standen gleich eine Handvoll Camper mit Dachzelt auf dem Platz, also wieder die Modelle begutachtet und nach den Erfahrungen gefragt. Dabei erfährt man viele interessante Dinge, einer war dabei der lebt und arbeitet das ganze Jahr über in seinem Dachzelt / Auto, verrückt.

Da bei uns die Neuanschaffung eines Autos in naher Zukunft anstand, ist der Kauf eines Dachzeltes erstmal auf Eis gelegt wurden, da Größe und Gewicht noch nicht klar waren.

Der Amarok

Das neue Auto wurde ein VW Amarok, ein durch und durch nützliches Auto, was gerade für Outdoor Affine Menschen unendliche Möglichkeiten bietet.

Nun stand also fest: Unser Dachzelt wird auf einem VW Amarok montiert.

Der Amarok hat Befestigungspunkte im Dach an denen Halter für die Querträger geschraubt werden, er hat also keine Dachreling. Diese Halter und Querträge wurden als erstes bestellt.

Die Auswahl des Dachzeltes

Und nun ging das „Elend“ los, denn in den letzten Jahren haben die Dachzelte einen riesigen Aufwind erlebt, über 40 Hersteller buhlen mittlerweile um die Gunst der Kunden, hier den Durchblick als völliger Neuling zu bekommen ist schwer.

Zunächst einmal gibt es zwei unterschiedliche Arten von Dachzelten, einmal sind das die Klappzelte und einmal die Hartschalenzelte.

Klappzelte:

Ein Klappzelt wird wie der Name schon sagt geklappt, bei den meisten Modellen wird die Grundfläche nach dem aufklappen doppelt so groß und es errichtet sich ein ganz normales Zelt aus Zeltstoff. Das Klappzelt erreicht man über eine ausziehbare Leiter.

Da der ausgeklappte Teil neben dem Auto ist (oder dahinter, je nach Auto), hat man einen gewissen Schutz vor Regen, bei manchen Klappzelten kann man hier auch ein Vorzelt befestigen, was sehr praktisch ist bei schlechtem Wetter, und außerdem ein Stück mehr Privatsphäre gibt.

Wie man es bei herkömmlichen Zelten auch kennt, gibt es am Fenster und an den Eingängen Vorrichtungen wo man diese abspannen kann. Entweder mit Fieberglas- oder Metallstangen.

Hartschalenzelte:

Ein Hartschalenzelt ist durch den noch schnelleren Auf- und Abbau bei seinen Nutzern beliebt, und für diese ist es auch zu empfehlen, denn dieser Vorteil wird nur ausgespielt, wenn man sehr häufig seinen Standort wechselt. Hartschalenzelte sind in der teurer als Klappzelte.

Aber auch wer nicht nur „Schönwettercamper“ ist hat mit einem Hartschalenzelt Vorteile, denn es gibt Zubehör was ein Ganzjähriges schlafen im Dachzelt möglich macht, zum Beispiel Innenisolierungen und Thermohauben.

Hartschale oder Klappzelt – die Qual der Wahl

Wie jeder Käufer eines Dachzelts standen auch wir vor der Überlegung ob es ein Klappzelt oder ein Hartschalenzelt sein soll, nach reiflicher Überlegung haben wir uns für ein Klappzelt entschieden.

Die Gründe die zu unserer Entscheidung beigetragen haben:

  • Ein Klappzelt bietet einen geschützten Eingang, so kann es Regnen und stürmen und man kommt trotzdem trocken in das Dachzelt hinein.
  • Die Möglichkeit ein Vorzelt zu befestigen, wir haben zwar noch keines, aber das kommt auf jeden Fall, so hat man die Möglichkeit auch bei schlechtem Wetter trocken an einen Tisch zu sitzen, und kann nachts diverse Dinge blickdicht lagern, zum Beispiel Fahrräder.
  • Die Größe ist auch entscheidend, da ein kleines Kind mit im Dachzelt schlafen soll war uns eine möglichst große Grundfläche wichtig, aber das wird erst die praktische Erfahrung zeigen.
  • Letztendlich hat auch der Preis eine Rolle gespielt, ob diese Entscheidung hinsichtlich der Lebensdauer richtig war können Sie natürlich erst in ein paar Jahren hier nachlesen

Die Auswahl des passenden Dachzeltes

Wie weiter oben im Artikel schon geschrieben ist die Auswahl der Dachzelte riesig und mit etwas über 40 Herstellern auch unüberschaubar.

Wir sind die größten Anbieter Stück für Stück durchgegangen und nach einer langen Suche auf den die Homepage von Inter-Trade.at gestoßen.

Die angebotenen Zelte sprachen uns sofort an und wir sind auf der Seite hängen geblieben, wir entschieden und Kontakt aufzunehmen und nach kurzer und freundlicher Kommunikation stand fest das wir ein „Aussteller“ bekommen können, genauer gesagt ein Caorle Family.

Die Freude war groß, allerdings war musste nun eine Lösung gefunden werden wie das Dachzelt zu uns nach Hause kommt. Schließlich kann man ein Dachzelt nicht mal eben in einen Karton packen und zur Post bringen. Abholen war keine Option, das hätte rund 1500 KM Fahrtstrecke bedeutet, das Dachzelt lag nämlich im Lager von Inter-Trade.at in Österreich.

Das Dachzelt versenden – die Suche nach einer Spedition:

Also haben wir uns auf die Suche nach einem Versender, bzw. nach einer Spedition gemacht die uns das Dachzelt möglichst bezahlbar liefern kann.

Schon nach kurzer Recherche sind wir auf iloxx gestoßen, im Gedächtnis wurde auch wieder die Erinnerung hervorgerufen das wir vor einigen Jahren einmal gebrauchte Räder gekauft habe, und diese auch mit iloxx abholen lassen haben, das klappte damals reibungslos, also haben wir geprüft ob auch das Versenden eines Dachzeltes klappt.

iloxx ist ein Versandvermittler der Partnerschaften mit diversen Speditionen den Versand von fast allen möglichen Dingen anbietet, von Pakten bis hin zu Speditionssendungen, Reifen, Motorrädern, Quads und sogar Autos ist alles möglich.

Auf der Homepage von iloxx können Sie ohne großen Aufwand berechnen was Sie der Versand kostet, Sie müssen nur Wissen welche Maße Ihre Sendung hat, welches Gewicht, und natürlich den Abholort.

Mit diesen Angaben sind wir auf einen Preis von 180 Euro gekommen, für die Lieferung von Österreich bis zu uns nach Hause, und sogar bis in die Garage ist das kein schlechter Preis. Also nicht lang überlegt und den Auftrag ausgelöst, das geht alles bequem Online.

Sie können währen der Auftragsvergabe den Abholtag angeben, diesen Tag sollten Sie natürlich mit dem Versender absprechen.

Im Anschluss bekommen Sie eine Rechnung per Email, wir haben uns für die Zahlung per Paypal entschieden, das geht am einfachsten und schnellsten.

Nach zwei Tagen haben wir dann von Inter-Trade erfahren das das Dachzelt abgeholt wurde und nun auf dem Weg zu uns ist.

Lieferzeit:

Die Abholung des Dachzeltes erfolgte am 08.07. und am 12.07. war das Dachzelt bei uns.

Während der Zustellung der Lieferung hat man die Möglichkeit über die Sendungsverfolgung jederzeit zu schauen wo sich das Dachzelt gerade befindet.

Am 11.07. kam dann eine SMS mit dem Inhalt: Ihre Lieferung ist in unserem Logistikzentrum eingetroffen. Bitte buchen Sie Ihren Liefertermin. Und das ist eine ganz praktische Sache, man wird nicht mehr von einem Disponenten angerufen und bekommt dann einen Liefertermin genannt, nein man gelangt auf eine Internetseite auf der man selbst den Liefertermin bestimmen kann.

Da wir die Lieferung natürlich kaum erwarten konnten, haben wir diese gleich für den darauffolgenden Tag, zwischen 10 und 14 Uhr vereinbart.

Am nächsten Tag gegen 11 Uhr hielt dann ein LKW auf der Straße und das Dachzelt wurde geliefert. Da der Fahrer das Zelt einmal auf dem Hubwagen liegen hatte, war er so freundlich und hat es direkt in die Garage gefahren.

Lieferung des Dachzeltes direkt in die Garage

Lieferung des Dachzeltes direkt in die Garage

Also mit dem Service und der Lieferung von iloxx waren wir sehr zufrieden. Für alle Artikel außerhalb der Norm hat sich iloxx für uns somit als ein sehr zuverlässiger Partner bewiesen. Klicken sie hier um zu iloxx zu gelangen.

Das auspacken des Dachzeltes:

Viel gab es nicht auszupacken, eine Kartonage entfernt und schon lag es vor uns, unser Dachzelt.

Die Dachträger auf dem Amarok waren natürlich schon vorbereitet, also muss das Zelt schnellstmöglich darauf.

Zu zweit lässt sich das Zelt gerade noch so auf das Dach heben, wir haben also die „Hochzeit“ sofort stattfinden lassen.

Das Zelt wird mit dem mitgelieferten Zubehör an den Dachträgern befestigt.

Ein großes Rätsel für uns war, ob wir mit dem Dachzelt überhaupt in die Garage passen werden, leider ist dem nicht so. Der erste Test zeigt das es um wenige Zentimeter geht.

Das das Dachzelt hängend an der Garagendecke gelagert werden soll, musste eine Lösung her.

Nach etwas überlegen haben wir uns entschieden die Originale Befestigungsschiene vom Boden des Dachzeltes zu entfernen und selber eine Halterung zu bauen.

Nach dem entfernen der Befestigungsschienen haben wir den vorsichtigen Test gemacht, und siehe da, jetzt passt das Auto mit Dachzelt auf dem Dach auch in die Garage.

Aktuell sind wir gerade dabei die neuen Halterungen zu bauen, wenn diese fertig sind wird der Artikel fortgesetzt.

Hier sehen Sie ein Foto von der „Hochzeit“ des Dachzeltes mit dem Amarok:

 

Dachzelt "Anprobe"

Dachzelt “Anprobe”