Motor ruckelt / Beschleunigungsprobleme bei Dieselmotor – was tun?

Viele Dieselfahrer kennen das Problem, plötzlich ruckelt der Motor, verweigert die Gasannahme, und hat Beschleunigungsprobleme. Sofort schießt einen die Erinnerung an teure Werkstattrechnungen in den Kopf – wird es dieses Mal wieder so sein? Bei vielen Diesel Autos sind diese Symptome vorprogrammiert, Sie kommen sehr häufig vom Turbolader und seinen Anbauteilen. Wer gern schraubt und selbst einmal schauen möchte ob er dieses Problem reparieren kann, für den haben wir ein paar Tipps zusammengetragen wie Sie systematisch vorgehen können, und eventuell das Problem selbst, für wenig Geld lösen.


Turbolader defekt?

Turbolader defekt?

Tipp: Bis zu 800 Euro pro Jahr sparen Sie mit dem einfachen Vergleich.

Wenn Ihr Dieselfahrzeug plötzlich nicht mehr ganz rund läuft, die Gasannahme verweigert, oder sogar in den Notlauf springt, dann ist muss gehandelt werden. Mit diesem Artikel möchten wir Sie auf keinen Fall ermutigen ohne Werkstatt oder fachmännischer Hilfe aktiv zu werden, nur wenn Sie bereits Hobby-Schrauber sind, und keine zwei linken Hände haben, können Sie nach unserer Anleitung vorgehen. So werden die typischen Schwachstellen abgecheckt und mit etwas Glück schnell und günstig repariert.

Den Fehlerspeicher auslesen

Erster Anlaufpunkt sollte immer der Fehlerspeicher sein, Ihr Auto legt sämtliche Fehlfunktionen die im Alltag während des Fahrens passieren, im Fehlerspeicher ab. Den Fehlerspeicher auszulesen ist keine große Sache, Gerät anstecken und die Fehler werden angezeigt. Jede Werkstatt hat die nötigen Geräte dazu, mittlerweile kann man aber auch relativ günstig selbst die nötige Hardware anschaffen, um dann von beliebigen Autos die Fehler auslesen zu können, demnächst werden wir einen extra Artikel darüber veröffentlichen. Bis dahin klicken Sie bitte hier um zu sehen wie der Fehlerspeicher Ihres Autos ausgelesen werden kann.

Ist der Turbolader defekt?

Das wäre natürlich der worst case, denn ein defekter Turbolader kostet viel Geld. Durch einen Tausch, bzw. das Instandsetzen des Turboladers kommen schnell 4-stellige Summen zusammen. Also Daumendrücken das es nicht der Turbolader direkt ist.

Aber auch wenn man Angst vor einer teuren Werkstattrechnung hat, sollte man der Sache schnell auf den Grund gehen. Denn ein Turbolader „stirbt“ meist langsam, das heißt mit jedem gefahrenen Kilometer geht er ein Stück mehr kaputt, wenn es denn der Turbolader ist, der die Symptome verursacht. Wenn man nun munter weiter fährt dann kann es sein das Teile vom Turbolader abreißen und in den Verbrennungstrakt des Motors gelangen, die Sache wird dann natürlich noch teurer. Daher einen Turbolader defekt lieber immer rechtzeitig abklären.

Die Symptome für die häufig auf einen defekten Turbolader deuten sind:

  • Pfeifen des Turboladers
  • Bläulicher oder schwarzer Rauch aus dem Auspuff
  • Leistungsverlust, permanent oder mit ansteigender Drehzahl

Was kann es noch sein? Ursachenforschung

Häufiger Grund für ein Ruckeln des Motors, bzw. starken Leistungsverlust, sind undichte / poröse Unterdruckschläuche. Diese, meist schwarzen und unscheinbaren Schläuche, können Grund des ganzen Übels sein, denn ziehen diese Luft hat das starke Auswirkungen auf den Motorlauf. Eine Überprüfung können Sie ganz leicht selbst durchführen. Schauen Sie in den Motorraum und suchen nach den dünnen schwarzen Schläuchen, kontrollieren Sie diese ganz genau auf Beschädigungen, häufig sind die Unterdruckschläuche auch bei Mardern beliebt, Bissspuren erkennen Sie ganz deutlich. Aber auch wenn Sie keine Beschädigung im Schlauch finden so kann dieser an den Anschlüssen, wo er auf Bauteile oder Verteiler aufgesteckt ist, beschädigt sind. Hier müssen Sie den Unterdruckschlauch abziehen und auf Beschädigungen überprüfen. Tipp: Hier lesen Sie mehr zum Thema Marderschutz.

Haben Sie Beschädigungen oder Löcher festgestellt dann können Sie diese relativ leicht selbst reparieren. Neuen Unterdruckschlauch gibt es als Meterware zum günstigen Preis – hier Online bestellbar.

Oder aber Sie schneiden das beschädigte Stück einfach ab, und setzen es nach, sofern der Schlauch lang genug ist.

Es gibt aber auch Verbinder für den Unterdruckschlauch, Sie schneiden einfach das Beschädigte Stück aus dem Schlauch und stecken die beiden Schlauchenden auf den Verbinder drauf.

Weiterer Punkt: Der Druckwandler

Der Druckwandler ist ein Bauteil des Turboladers der ebenfalls häufig kaputt geht und zum Teil für ruckeln im Motor und fehlende Motorleistung verantwortlich ist. Ganz grob gesagt ist der Druckwandler dafür verantwortlich das die Schaufeln des Turboladers in korrekter Stellung stehen. Regelt das der Druckwandler nicht mehr einwandfrei dann kommt es zu Motorproblemen.

Wer genaueres über die Funktion des Druckwandlers lesen möchte dem empfehlen wir dieses PDF – hier klicken.

Aber die gute Nachricht, so ein Druckwandler ist bezahlbar (ab 30 bis 40 Euro) und kann relativ leicht getauscht werden, auch von Hobbyschraubern. Wenn die Unterdruckschläuche also in Ordnung sind, dann schauen Sie hier nach einem passenden Druckwandler.

Fazit: Wenn der Motor plötzlich ruckelt, Aussetzer hat, oder Sie das Gefühl haben die Leistung ist plötzlich verschwunden, dann ist das noch kein Grund zur Panik. Eher seltener ist es ein gefürchteter Turbolader-Schaden. Als versierter Hobbyschrauber können Sie sich zunächst selbst auf die Suche machen, und mit ein wenig Glück schnurrt Ihr Motor wieder wie ein zufriedenes Kätzchen, vielleicht lieght es auch an einem zugesetzten Diesel-Rußpartikelfilter.

Wir wünschen viel Erfolg.

 

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