Gründung einer Kfz-Werkstatt – der Weg zum erfolgreichen Unternehmen

Selbstständigkeit ist in der heutigen Zeit ein großes Thema. Viele qualifizierte Fachkräfte spielen mit dem Gedanken vom Angestelltenstatus in die Unternehmer-Position zu wechseln und sich selbst damit einen persönlichen Traum zu erfüllen. In kaum einer anderen Branche hat das Ergreifen der Selbstständigkeit eine so große Tradition wie im Handwerk. Hier fällt natürlich sofort der Kfz-Bereich ins Auge: Eine eigene Werkstatt zu gründen, eröffnet attraktive Möglichkeiten für versierte Kfz-Mechatroniker, deren Herz für Praxis und Betriebsleitung schlägt. Doch was muss dabei beachtet werden?


KFZ Werkstatt gründen

KFZ Werkstatt gründen

Formale Überlegungen

Die richtige Strategie sollte zunächst bei den bürokratischen Formalitäten ansetzen. Neben einer klassischen Gewerbeanmeldung bei der zuständigen Stelle der Heimatstadt, muss auch die Handwerkskammer und die Fachinnung kontaktiert werden. Zwingend erforderlich ist dabei ein Meister mit deutschem Meisterbrief. Dabei hat der Gründer entweder selbst eine Meisterausbildung oder er stellt einen Meister ein. Die Handwerksordnung macht hier keine Ausnahmen: Ohne die Anwesenheit eines fachkundigen Meisters darf eine Kfz-Werkstatt nicht öffnen. In logischer Konsequenz hat dies selbstverständlich einen weiteren großen Vorteil: Ein Betrieb mit dem Prädikat ‚Meisterwerkstatt“ weckt das Vertrauen potentieller Kunden.

Personelle Überlegungen

Erfolgreiche Unternehmensgründer raten dazu, sich schon frühzeitig Gedanken über das Personal zu machen, denn guter Service und zuverlässige Arbeit kann nur mit den richtigen Mitarbeitern geleistet werden. Gerade in einer seriösen Kfz-Werkstatt ist dies zwingend erforderlich. Doch aufgrund des akuten Fachkräftemangels kann diese Aufgabe schnell zu einem nervenaufreibenden Marathon werden, der die Dynamik eines Unternehmens enorm schwächt oder sogar zum vorzeitigen Exitus führt. Spezialisierte Personalberater haben einen direkten Draht zum Arbeitsmarkt und bringen die Erfahrung mit, falsche Fuffziger unter den Kandidaten entdecken zu können.

Betriebswirtschaftliche Überlegungen

Wenn die finanziellen Grundlagen abgesichert sind, stehen wirtschaftliche Faktoren im Fokus.

Bei der Betriebsgründung im Kfz-Bereich stehen in der Regel zwei Optionen zur Verfügung: Entweder geht der angehende Selbstständige den Weg über eine freie Werkstatt oder eine Vertragswerkstatt. Die wichtigsten Informationen im Überblick:

Freie Werkstatt Vertragswerkstatt
- größerer Kundenstamm- flexiblere Handlungsspielräume

– Ersatzteile von diversen Quellen

– meist geringeres Startkapital vorhanden

- Expertenkenntnisse und Prestige- Spezialisierung auf ein bestimmtes Fabrikat

– Teile nur vom Hersteller

– garantiert mehr Startkapital

 

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, einen Franchise-Betrieb zu eröffnen. Dabei schließt sich der Unternehmensgründer einer Werkstatt-Kette an und kann dadurch von den Ressourcen eines Großunternehmens profitieren sowie deren Bekanntheitsgrad für das eigene Marketing nutzen. Diese Alternative schränkt die individuelle Entscheidungsfreiheit natürlich wieder mehr ein.

Ebenso sollte man die Spezialisierung bzw. Ausrichtung der Kfz-Werkstatt ausarbeiten. Welche Marken und welche Fahrzeugtypen sind in der Region verbreitet? Manche Betriebe konzentrieren sich beispielsweise auf die Reparatur von Unfallfahrzeugen. Wiederum andere wollen spezifische Kundenkreise ansprechen, indem sie Service-Leistungen für Oldtimer oder US-amerikanische Autos anbieten. Der Markt ist vielfältig und sollte vorab gewissenhaft analysiert werden, um der Werkstatt auch längerfristigen Erfolg zu garantieren.

Werbe- und Marketing-Überlegungen

Eine Analyse der Zielgruppe ist auch für das Marketing unabdingbar. Will heißen? Nur wer die Anforderungen und Bedürfnisse seiner potentiellen Kunden kennt, kann auch die Werbemöglichkeiten effizient steuern. Das Kundenprofil ist hier enorm nützlich für die eigene Werbung. Ohne die läuft es am Anfang nur schwer von der Hand, denn selbst der renommierteste Kfz-Meisterbetrieb kann pleitegehen, wenn Kunden nichts von ihm wissen.

Natürlich muss die Lokalität visuell ansprechend sein, um das Image auf einem seriösen Level zu halten. Anzeigen in Printmedien oder Flyer schaffen eine erste Bekanntheit. Doch auch in der digitalen Welt muss Präsenz gezeigt werden. Dazu gehören eine ansprechende Homepage mit Kontaktdaten und Informationen zu den Serviceleistungen sowie die Nutzung von Social-Media-Kanälen. Immer mehr Menschen recherchieren im Internet nach zuverlässigen Reparaturwerkstätten für ihre Fahrzeuge. Diesen Umstand sollte man sich zu Nutze machen und mit Online-Marketing-Strategien das eigene Unternehmen sichtbar machen. Nur so gelingt der Traum von der eigenen Werkstatt.